Die Geschichte der Gärtnerei
Über Uns
Wir sind eine kleine Staudengärtnerei, die ihre Lieblingspflanzen kultiviert. Wenn Sie ein wenig mehr über uns erfahren möchten …
“So dumm bist du doch gar nicht!“ war eine der typischen Reaktionen auf meinen Berufswunsch – Gärtnerin. Nun, nach einer Lehre, einem Hochschulstudium zur Berufsschullehrerin für Gartenbau und einem Meisterabschluss im Garten- und Landschaftsbau wurde mir das ausreichend bestätigt und es ist wirklich ein Vorurteil. Man muss nicht dumm sein, aber man muss Pflanzen lieben, gerne in Erde wühlen und das Keimen eines Saatkorns als Wunder begreifen.
Die ersten Jahre in der Gärtnerei meines Mannes war ich hinsichtlich Stauden im Allgemeinen und seinen Spezialsortimenten Alpine und Leberblümchen gegenüber arg im Nachteil, aber er hat sich als guter Lehrmeister erwiesen. Wenn man seit jetzt mehr über 25 Jahren täglich mit den Pflanzen arbeitet und sie von der Vermehrung bis zum Verkauf betreut, bleibt Wissen zum Glück nicht aus. Nachdem Jürgen 2013 offiziell in Rente gegangen ist, fühle ich mich also durchaus in der Lage den Betrieb weiter zuführen. Und zum Glück steht er mir ja täglich mit Rat und Tat zur Seite.
Immer wieder gibt es erstaunte Nachfragen zu unserem Sortiment. Warum im Hamburger Raum Alpine? Und warum Glockenblumen oder gar die japanischen Leberblümchen? Nun, wir sind ‘Jäger und Sammler‘, können einfach nicht widerstehen, wenn es heißt, „die Kultur ist extrem schwierig“ und warum soll noch eine Gärtnerei blaue Astern und roten Mohn kultivieren, da gibt es doch schon Spezialisten für.
Aber es hat auch ganz praktische Gründe, z. B. ist das Klima hier in Schleswig-Holstein ausgeglichen und durch die höhere Luftfeuchtigkeit perfekt geeignet, um alpine Stauden wie Enziane und Edelweiß wachsen zu lassen. Die Glockenblumensammlung entsprang der Schnapsidee einer „blauen Gärtnerei“ und die verrückten Leberblümchen für über tausend Euro? Da hat der Gärtner seine ganz private Sammelleidenschaft ausgelebt und über die Jahre viel Wissen, Verbindungen und Know-how angehäuft – das gilt es zu nutzen.
Es ist auch ein Gerücht, dass Gärtner nicht drei zusammenhängende Wörter reden mögen oder können. Um das immer mal wieder zu kontrollieren, und einfach weil es uns ganz viel Spaß macht, halten wir Vorträge zu den verschiedensten Themen. Wenn Sie also eine Gruppe vertreten, die Interesse an Leberblümchen, Glockenblumen, Schattenstauden oder anderem aus unserem Sortiment verspürt – gerne melden.
Ein, zweimal im Jahr darf einer von uns auch mal vor größerem Publikum auftreten, indem wir beim MDR Garten zu Besuch sind und vor laufender Fernsehkamera etwas zu saisonal aktuellen Themen berichten. Und natürlich stehen wir für ein gutes Fachgespräch auch jederzeit auf den Pflanzenmärkten oder am Telefon zur Verfügung – Gärtnern macht uns einfach Spaß!
Öffnungszeiten
Da wir viele Wochenenden auf Pflanzenmärkten verbringen, als Dienstleistung für die weiter entfernt wohnenden Kunden Postversand anbieten und tatsächlich den größten Teil unserer Pflanzen selbst kultivieren, bleibt für geregelte Öffnungszeiten einfach keine Zeit. Sie können aber jederzeit telefonisch oder per Mail einen Termin mit uns vereinbaren, wir freuen uns über Besuch in der Gärtnerei.
Gründer Walter Peters senior
Der Betriebsgründer Walter Peters senior, geboren am 16.11.1896, hat in Erfurt Garten- und Obstbau studiert. Am 14. März 1924 kaufte er ein Grundstück mit Wohnhaus, Stallungen und gut einem Hektar landwirtschaftlicher Fläche. Die ersten Kulturen waren Schnittrosen für den Hamburger Großmarkt. Heute kaum vorzustellen, wurden die Rosen in zwei Tragekörbe gepackt, mit der Bahn in Richtung Hamburg befördert und dort auf der Schulter zum Markt getragen. Für die Wochenmärkte der Umgebung wurden Gemüsejungpflanzen, Sommerblumen und Schnittgladiolen gezogen.
2. Generation
Walter Peters junior, übernahm nach einer Zierpflanzenlehre den Betrieb kurz nach dem 2. Weltkrieg. Trotz der anderen Fachrichtung hielt er sehr engen Kontakt zu den damals extrem innovativen Baumschülern des Kreises Pinneberg. Das machte ihn oft zum Vorreiter bei den Staudengärtnern, z. B. bei der Einführung der Plastiktöpfe. 1963 wurde zusätzlich zur Produktion ein Blumenladen erbaut und zeitgleich bewirtschaftete er die damals weltgrößte Anbaufläche von Schleierkraut für die Schnittproduktion - stattliche zwanzig Hektar. Er suchte neben der Produktion für Wiederverkäufer und Wochenmarkte bereits nach neuen Herausforderungen z.B. Christrosen zum Weihnachtsschnitt und Wasserpflanzen-Jungpflanzen.
3. Generation
Walter Jürgen Peters musste nach einer erfolgreichen Staudengärtnerlehre bei Karl Wachter, überraschend 1975 infolge eines Schlaganfalls den väterlichen Betrieb für zehn Jahre übernehmen. 1985 teilten sich Vater und Sohn dann das Sortiment und die Gärtnerei. Während Walter Peters Helleborus und Wasserpflanzen als Schwerpunkt wählte, blieb Jürgen Peters seiner Vorliebe für Raritäten treu und verkauft seine alpinen Schätze und zunehmend Leberblümchen (Hepaticas) über die in Mode kommenden Pflanzenmärkte. Trotz Postversand gönnte sich die Gärtnerfamilie einen großen Verkaufsbereich für die Privatkunden. Mit Erreichen des Rentenalters wurde die Staudengärtnerei offiziell geschlossen, da eine Übergabe an die Ehefrau nicht zulässig war.
4. Generation
Seit 2013 führt Susanne Peters ganz im Sinn der Peters-Gärtner und deren Sortimente die kleine Staudengärtnerei und dabei steht ihr Jürgen Peters weiterhin hilfreich zur Seite. Gleichzeitig versucht sie, irgendwo auch ihren eigenen Fußabdruck zu hinterlassen. So werden heute, neben den altvertrauten Lenzrosen (Helleborus) und Leberblümchen (Hepaticas), auch ein großes Glockenblumen- (Campanula) und Veilchen (Viola) Sortiment gepflegt. Trotz starker flächenmäßiger Verkleinerung der Gärtnerei blieben fast alle Sortimente erhalten. Vielleicht wird irgendwann die verstärkte Kommunikation der Gärtnerei über Vorträge, Fernseh- und Webauftritte ihr Markenzeichen?